3.650 Bäume für nachhaltigen Klimaschutz gepflanzt
Mit über 60 Hektar Wald sind die Stadtwerke Nettetal einer der größten Waldbesitzer in Nettetal. Der größte Teil dieser Flächen liegt im Kaldenkirchen Grenzwald, kleinere Flächen befinden sich an den Wasserwerken Lobberich und Breyell. Um die ökologische Vielfalt dieser Waldflächen zu erhöhen und auch die Grundwasserneubildung positiv zu beeinflussen, sind die Stadtwerke Nettetal bestrebt, die Kieferbestände allmählich in Laubmischwälder mit einem geringen Nadelholzanteil umzubauen. Daher hat der lokale Versorger alleine in der letzten Pflanzperiode von November bis April insgesamt 3.650 neue Bäume gepflanzt.
Die ehemaligen Kiefernwälder des Grenzwaldes wurden nach den beiden Weltkriegen als Reparation abgeholzt. Das war eine Art Schadensersatz in Naturalien, den Deutschland nach den Kriegen zu leisten hatte. In den 50er-Jahren wurden diese Kahlflächen größtenteils erneut mit Kiefern, teilweise auch mit amerikanischer Roteiche wieder aufgeforstet. Demnach haben die Bäume im Kaldenkirchener Grenzwald heute ein Alter von etwa 70 Jahren. Der angestrebte Umbau in einen Laubmischwald geschieht im Zuge der notwendigen Waldpflege, entstehende Lücken werden mit jungen Bäumen bepflanzt. „Vermutlich durch den einsetzenden Klimawandel haben sich in den letzten Jahren vermehrt Sturmschäden ereignet. Das hat zu mehr Wiederaufforstungen geführt, also den Umbau beschleunigt“, erklärt Thomas Gieselmann vom Regionalforstamt Niederrhein. „Zudem hat der Grenzwald unter den vergangenen Dürrejahren massiv gelitten. Viele Bäume sind den veränderten Klimabedingungen nicht mehr gewachsen.“ Gieselmann ist beim Regionalforstamt Niederrhein des Landesbetriebs Wald und Holz NRW zuständig für den Forstbetriebsbezirks Grenzwald, zu dem auch Nettetal mit dem Grenzwald in Kaldenkirchen gehört. Die Waldflächen der Stadtwerke Nettetal werden über das Forstamt betreut, dazu gehören regelmäßige Pflanzungen und die Untersuchung der Bestände. Norbert Dieling, Geschäftsführer der Stadtwerke Nettetal: „In Abstimmung mit dem Regionalforstamt haben wir entschieden, den Wald verstärkt aufzuforsten und dort klimaresistente Bäume wie heimische Stieleichen, Rotbuchen, Baumhaseln, Douglasien, Thujen und Lärchen zu pflanzen. Mit dem Umbau des Grenzwaldes in einen Laubmischwald möchten wir zu einem nachhaltigen Klimaschutz in Nettetal beitragen.“ Bäume binden beim Wachstum Kohlendioxid (CO2) und wirken so dem Klimawandel entgegen. Jeder gepflanzte Baum trägt somit zum Klimaschutz bei. Nimmt man an, dass eine Buche im Durchschnitt 12,5 Kilogramm CO2 pro Jahr bindet, können diese Bäume langfristig jährlich circa 45 Tonnen CO2 der Atmosphäre entziehen.
Bildunterschrift: Insgesamt 3.650 Bäume hat das Regionalforstamt Niederrhein im Auftrag der Stadtwerke Nettetal in der letzten Pflanzperiode von November bis April gepflanzt. Thomas Gieselmann (links) und Karl-Heinz Jagodzynski bei der Pflanzaktion kurz vor Ostern im Kaldenkirchener Grenzwald.