Kostenfreier Umweltunterricht: Nettetaler Schüler beschäftigen sich mit der Energiewende

Die Diskussion um die Energiewende reißt nicht ab. Die Grünen machen die Energiewende zum Wahlkampfthema. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff? Das wollen die Stadtwerke Nettetal mit Schülerinnen und Schülern des fünften bis achten Jahrgangs aufdecken. Rund 550 Kinder und Jugendliche der weiterführenden Schulen nehmen kostenfrei am zweistündigen Umweltunterricht des lokalen Energie- und Wasserversorgers teil. Im Auftrag der Stadtwerke erklärt Carsten Schultz von der Deutschen Umwelt-Aktion (DUA) e. V. Nettetaler Schülerinnen und Schülern anschaulich die Herausforderungen der Energiewende. Im Mittelpunkt stehen die Themen Netzausbau, dezentrale Energieversorgung und erneuerbare Energien.

Sozusagen zur Halbzeit besucht Carsten Schultz das Werner-Jaeger-Gymnasium in Lobberich: Hier haben sich drei achte Klassen für das Projekt angemeldet. „Die Energiewende ist in aller Munde, doch die Komplexität dieser Aufgabe ist nur wenigen bekannt“, berichtet Norbert Dieling, Geschäftsführer der Stadtwerke Nettetal. „Die Kinder und Jugendlichen auch energiepolitisch zu mündigen Bürgern zu erziehen, das ist unser Anspruch.“ Im Umweltunterricht erfahren die Schülerinnen und Schüler: Welche Auswirkungen der Klimawandel hat. Wie die Netze ausgebaut werden. Wie die Stromerzeugung und -nachfrage in Zukunft aussieht. Mehr zum Thema dezentrale Energieversorgung. Außerdem erhalten die Heranwachsenden einen Überblick zu den erneuerbaren Energien.

Klimawandel, Netzausbau und dezentrale Energieversorgung

Aufmerksam folgen die Schülerinnen und Schüler den Berichten des Umweltexperten zu den globalen Folgen des Klimawandels. Demnach sind Küstenregionen sowie ganze Inselstaaten gefährdet und Lebensräume selten gewordener Tiere wie Eisbären bedroht. Weltweit verschwinden Gletscher, wodurch Flüsse in vielen Bergregionen versiegen. Anschaulich informiert Carsten Schultz über die Herausforderungen der Energiewende – der schnelle Ausbau regenerativer Energien, die Speicherung von Energie und den Stromtransport. In einem Experiment wird deutlich, wie viel Energie allein zum Betrieb von wenigen kleinen Glühlämpchen benötigt wird. Auch wie die Heranwachsenden ihre eigene „Energiewende“ einleiten können, erklärt der Experte der Deutschen Umwelt-Aktion. Beispielsweise durch den energiebewussten Umgang mit elektrisch betriebenen Geräten kann jeder selbst seinen persönlichen Stromverbrauch reduzieren.

Im Anschluss an den Umweltunterricht in der Klasse 8c des Gymnasiums beantwortet der Geschäftsführer der Stadtwerke Nettetal, Norbert Dieling, Fragen der Schülerinnen und Schüler zur Energiewende. „Der Energieverbrauch der Zukunft wird durch das persönliche Verhalten dieser jungen Menschen mitbestimmt. Somit liegt das Schicksal unseres Planeten auch in ihren Händen“, so Dieling. Harald Rothen, der Prokurist der Stadtwerke Nettetal, ergänzt: „Dafür möchten wir das Bewusstsein der Schüler gerne schärfen. Auch der lokale Ausbau regenerativer Energien, Angebote zum Thema Energiesparen wie unsere kostenfreie Energieberatung und unser Grünstrom-Produkt sind nachhaltige Beiträge zum Klimaschutz, die kommenden Generationen zugutekommen.“

2.700 Nettetaler Schüler nahmen bisher an dem Projekt teil

Ab Oktober 2012 besucht der Umweltpädagoge Carsten Schultz die weiterführenden Schulen in Nettetal. Bis Ende Januar wird er rund 550 Schülerinnen und Schülern die Herausforderungen der Energiewende erklärt haben. Durch spannende und altersgerechte Aktionen weckt er das Interesse der Schüler für dieses komplexe Thema. Anschaulich vermittelt er die Energiethemen mithilfe von Folien, eines Films und des Experiments. Doch auch sonst führt Carsten Schultz die jungen Leute sehr lebendig und mit viel Spaß in die Umweltthemen ein. Bereits 2009 startete der lokale Energie- und Wasserversorger mit dem umweltpädagogischen Unterricht an Nettetaler Grundschulen und seit 2011 auch an weiterführenden Schulen. Insgesamt nahmen seitdem rund 2.700 Schülerinnen und Schüler an dem Projekt teil.

Die Deutsche Umwelt-Aktion

Die DUA wurde 1958 mit der Aufgabe gegründet, den Gedanken des Naturschutzes in den Schulbereich zu tragen. Seit dieser Zeit führen Umweltbeauftragte umweltpädagogischen Unterricht in Kindergärten, Grundschulen und teilweise auch an weiterführenden Schulen zu verschiedenen Themen durch. Seit der Gründung der DUA sind über 20 Millionen Teilnehmer mit dem Gedanken des Umweltschutzes vertraut gemacht worden.

Bildunterschrift: Viel Muskelkraft benötigten die Schüler im Experiment, um mit Hilfe eines Dynamos die kleinen Lämpchen zum Glühen zu bringen. Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Dieling (hinten Mitte) beantwortete den interessierten Heranwachsenden anschließend ihre Fragen zur Energiewende und der Situation in Nettetal.

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